Hoyerswerda 1991

Hoyerswerda 1991

Fernsehbeitrag zu den Angriffen von Hoyerswerda 1991 und den bundesweiten Folgen – u.a. Rostock-Lichtenhagen 1992. (Quelle: YouTube)

Vom 17. bis 23. September 1991 griffen Neonazis gemeinsam mit BürgerInnen die Wohnheime von DDR-VertragsarbeiterInnen und Geflüchteten in Hoyerswerda an. Bis zu 500 Menschen beteiligten sich an dem rassistischen Pogrom, warfen Steine, Flaschen und Molotow-Cocktails, applaudierten den AngreiferInnen und riefen rechte Parolen. Die Polizei sah sich nicht in der Lage, die Angegriffenen ausreichend zu schützen, so dass die BewohnerInnen der Unterkünfte schließlich aus der Stadt evakuiert wurden. Bis zu 1.000 Schaulustige verfolgten und bejubelten den Abtransport der Flüchtlinge in Bussen. Bundesweit berichteten zahlreiche Medien über die tagelangen Attacken. Nur vereinzelt gab es Versuche, die Angegriffenen zu unterstützen. Auf die Biographien vieler der von dem rassistischen Pogrom Betroffenen hatten die damaligen Geschehnisse dramatische Auswirkungen. Die Ereignisse im September 1991 gelten als wichtiges Sozialisationsmoment vieler Neonazis im Deutschland der Nachwendezeit. Deshalb werden heute die ProtagonistInnen des NSU auch als „Generation Hoyerswerda“ bezeichnet.

Über die Webdokumentation www.hoyerswerda-1991.de

Die Webseite www.hoyerswerda-1991.de ist eine Produktion von out of Focus Film und der Initiative „Pogrom 91“. Der erste Teil der Webdoku (Bereich "1991") wurde zum 25. Jahrestag des rassistischen Pogroms von Hoyerswerda 1991 am 17.09.2016 veröffentlicht. Die Veröffentlichung des zweiten Teils (Bereich "nach 1991") erfolgte am 17.09.2017.

Auf der Online-Informationsplattform werden die Ereignisse vom Herbst 1991 aus vielfältigen Perspektiven beleuchtet. Dabei setzte das Team um die out of focus Filmproduktion und „Pogrom 91“ vor allem auf Videointerviews mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen, unter ihnen Betroffene der Angriffe, Engagierte aus Zivilgesellschaft und Kultur, ein langjähriger Lokaljournalist und linke Aktivisten, die 1991 an Protesten gegen Neonazis und Rassismus in Hoyerswerda beteiligt waren.

Förderinnen und Förderer

Unser herzlicher Dank gilt den Förderinnen und Förderern des Projektes:

Amadeu Antonio Stiftung

Freudenberg Stiftung

GLS-Treuhand

Lazar Zais Fonds

Partnerschaften für Demokratie (Landkreis Bautzen)

Stiftung Menschenwürde und Arbeitswelt

Sebastian Cobler Stiftung

Spendentopf von Links

Rosa Luxemburg Stiftung

Gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ sowie vom Freistaat Sachsen

Wir danken...

Das Redaktionsteam von Out of Focus Film und der Initiative „Pogrom 91“ bedankt sich darüber hinaus herzlich bei:

  • Stayloud für das Webdesign
  • NORDENTWICKLER für die Programmierung
  • Sylvain Mazas für die Illustrationen
  • Lucian Busse und Tobias Rahm für die Montage
  • Lars Maibaum und Line Kühl für die Bilder
  • Arne Jannssen für den guten Ton
  • Allen InterviewpartnerInnen für die offenen Gespräche, ihren Mut und ihre Beiträge zum Projekt
  • Initiative Zivilcourage Hoyerswerda für Kontakte, Gespräche und Unterstützung
  • Kulturbüro Sachsen für Beratung und Unterstützung 
  • Waltraud Spill vom Projektarbeit Mosambik e.V. für die Berichte der Vertragsarbeiter aus Hoyerswerda 
  • Antifa Saar für Ihren Text in Erinnerung an Samuel Yeboah
  • Blog Berlin rechtsaußen für den Text zu Hünxe
  • Heike Kleffner für ihre Beiträge zur TU-Besetzung, Mike Zerna und Waltraud Scheffler
  • Jungle World für die Reportage aus Hoyerswerda von 1997
  • Angelika Nguyen für "Bruderland ist abgebrannt"
  • Dan Thy Nguyen für Sonnenblumenhaus
  • Opferfonds Cura für den Text zu Bernd Schmidt
  • Opferperspektive e.V. für den Beitrag zu Timo Kählke
  • RE:GUBEN für das Interview mit der Initiative "Pogrom 91"
  • Thomas Prenzel für den Text zu Rostock-Lichtenhagen
  • Umbruch Bildarchiv für die Fotos
  • Gert Fügert für Fotos
  • Apabiz
  • Stadtarchiv Hoyerswerda für das umfangreiche und gut sortierte Archivmaterial
  • Kulturfabrik Hoyerswerda für die Räume für die Dreharbeiten 
  • Allen KorrekturleserInnen für die kritischen Anmerkungen
  • Allen IdeengeberInnen und KritikerInnen für die Inspirationen und Einfälle
  • Allen NutzerInnen der Website
  • Allen, die wir in der Liste vergessen haben (meldet euch bei info(at)hoyerswerda-1991.de, um auf diese Liste aufgenommen zu werden)

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